Werkzeug: Dialog

Die Kunst gemeinsam zu denken

Um mit anderen Menschen, die in der Regel über verschiedene Sichtweisen und Interessen verfügen, zusammen arbeiten zu können, braucht es eine Form von Verständigung, die Differenzen und Gemeinsamkeiten fruchtbar zu machen. Dialog bietet dafür eine geeignete Form, in der die Beteiligten an den Bedingungen für einen gemeinsamen Denkprozess arbeiten.

«Zuhören zielt darauf ab, der Wirklichkeit als einem dynamischen Ganzen auf die Spur zu kommen.»

 

Wir leben in einer eigentümlichen Welt der Beschleunigung, in der eine Verständigung zwischen Akteuren und damit auch die Zusammenarbeit zunehmend schwierig scheinen. Dazu tragen in Organisationen mitunter drei Verknappungen bei: in zeitlicher Hinsicht müssen Organisationen mit einer immensen Beschleunigung umgehen (kürzere Produktlebenszyklen, immer mehr Iterationsschleifen usw.), in sachlicher Hinsicht verknappen Organisationen mehr und mehr ihre Überschusskapazitäten (James G. March nannte das organizational slack, vgl. March, 1988) und in sozialer Hinsicht verknappen sich aufgrund der wachsenden Arbeitsverdichtung die Begegnungs- und Beteiligungsarenen.

Diese Entwicklungen tragen entweder zu eskalierenden Meinungs-Pingpongs von Argumenten und Vorwürfen mit den entsprechenden Polarisierungen bei. Oder es bleibt beim Austausch höflicher Belanglosigkeiten. Keine dieser Dynamiken erlaubt es, Differenzen und Unterschiede produktiv zu nutzen, was aber letztlich ein Motor gesellschaftlicher Entwicklung wäre (Simmel, 1992, S. 285). Gerade in der heutigen Zeit zunehmend komplexer Herausforderungen, braucht es angemessene Verständigungsformen, das heißt solche, mit denen wir das schöpferische Potenzial von Differenzen und Unterschieden produktiv machen.

 

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Aus Ausgabe Nr. 1/22: Zusammenarbeit – Wie Organisation kooperiert

Organisationen brauchen gelingende Kooperation zwischen ihren Akteuren. Doch die Praxis ist oft ernüchternd. Deshalb gehen wir im aktuellen Heft dem Thema auf den Grund: Wie lässt sich Zusammenarbeit in Konstellationen mit starken Ziel- und Interessenkonflikten gestalten? Wie entwickeln Expertenorganisationen Kooperationsfähigkeit? Und wie gelingen neue Industriekollaborationen in der Covid-Krise?

Es geht unter anderem um positive zwischenmenschliche Begegnungen als vernachlässigte Ressource für Zusammenarbeit. Kooperation ist und bleibt der Kern für das Überleben und die Entwicklung sozialer Systeme. Henry Ford sagte dazu: «Zusammenkommen ist ein Anfang, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.»

 

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