Werkzeug – Soziodrama

Die Aktionsmethode Soziodrama ermöglicht es, mit relativ wenig Aufwand soziale Systeme zu simulieren. Komplexität und Dynamik, beispielsweise von Machtdynamiken in Veränderungsprozessen, können so verstehbar und besprechbar gemacht werden, um zukünftige Entwicklungen zu antizipieren und Lösungsansätze zu erproben.

Das Soziodrama geht – ebenso wie das Psychodrama – auf Jacob Levy Moreno (1889 – 1974) zurück. Beim Psychodrama wird eine individuelle, oft biografische Geschichte vertieft. Im Gegensatz dazu wird beim Soziodrama die Dynamik eines sozialen Systems (z. B. eines Teams, einer Organisation oder eines Organisationsnetzwerks) simuliert, indem die Teilnehmer*innen die für diese Dynamik zentralen Rollen (siehe «Darstellung der Methode: Aktionsphase») übernehmen und miteinander interagieren. Der Name der Methode ist also Programm: Es geht darum, soziales Geschehen (sozio…) in Handlung (…drama) zu übersetzen, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen. Das Soziodrama nutzt insofern dasselbe Funktionsprinzip wie das Planspiel, wobei sich im Soziodrama die Systemdynamik aus der freien Interaktion der Akteure entwickelt und nicht – wie im Planspiel meist der Fall – durch vorgegebene Spielzüge eingeschränkt wird. Das Soziodrama kann daher auch als offenes Planspiel bezeichnet werden (vgl. Ameln & Kramer, 2016). So werden die Funktionslogiken und Entwicklungsdynamiken des Systems schnell sichtbar. Häufig geht es beim Soziodrama zunächst einmal um die gemeinsame Erkundung des sozialen Systems, die es ermöglicht, ansonsten schwer greifbare Phänomene besser zu verstehen.

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Aus Ausgabe Nr. 3/21: Wandelmut – Couragiertes Handeln im Change

Wir alle kennen Momente, in denen wir an der Schwelle stehen. Augenblicke, in denen wir uns mit Bedenken und unseren Ängsten konfrontiert fühlen, gleichzeitig aber auch den Drang haben, uns diesen zu widersetzen und über uns hinaus zu wachsen. Kurz gesagt: Mutig zu sein.

Doch was heißt das überhaupt? Mut wird meist etwas Positives und Aktivierendes zugewiesen. Etwas Heldenhaftes. Ist das wirklich so? Im Schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigten wir uns mit dem vielschichtigen Thema Mut aus ganz verschiedenen Perspektiven.

 

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