Einfach komplex

Organisationsdesignentwicklung im Universitätsspital

Als Antwort auf die zunehmende Komplexität und die Notwendigkeit, schneller entscheiden zu können, hat sich das Universitätsspital Basel eine neue Organisationsstruktur gegeben. Zwischen Spitalleitungs- und Klinikebene wurde mit den Departementsleitungen eine weitere Führungsebene eingezogen – jeweils bestehend aus einem interprofessionellen Leitungsteam. Ein Jahr nach der Umsetzung der neuen Organisation wurden die Herausforderungen reflektiert und ein umfassender Organisationsdesignprozess angestoßen. Der Beitrag beschreibt, wie mithilfe einer partizipativen Organisationsdesignentwicklung ein Prozess gestaltet wird, durch den sich eine Expertenorganisation nachhaltig im Wettbewerb behaupten und im Kontext multipler Spannungsfelder differenzieren kann.

«Die drei Professionen im Kerngeschäft müssen permanent Zielwidersprüche und Spannungsfelder gestalten.»

 

Universitätskliniken zeichnen sich durch besonders komplexe Organisations- und Führungsverhältnisse aus. Erstens müssen sie sowohl den klinischen Anforderungen eines Krankenhauses als auch denen des Wissenschaftsbetriebs gerecht werden, wobei sie in vielen Bereichen auf die gleichen Ressourcen zurückgreifen. Der dreifache Auftrag der Patientenversorgung, Forschung und Lehre erfordert zudem eine enge Verknüpfung von wissenschaftlicher und klinischer Arbeit. Zweitens macht die komplexe Kernwertschöpfung der Universitätskliniken vielfach eine starke interprofessionelle und -disziplinäre Zusammenarbeit erforderlich.
Insbesondere die drei Professionen im Kerngeschäft – Ärzteschaft, Pflege und Betriebswirtschaft – müssen permanent medizinische, wirtschaftliche und mitarbeiterbezogene Zielwidersprüche und die damit einhergehenden Spannungsfelder gestalten.

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Deckblatt OrganisationsEntwicklung
Aus Ausgabe Nr. 2/25: Kranke Häuser – Gesundheit besser organisieren

Der Umgang mit widersprüchlichen Anforderungen wie zwischen medizinischer Qualität und Wirtschaftlichkeit macht Krankenhäuser zu «permanently failing organizations», denen zukünftig massiv Fachkräfte fehlen werden, die aktuell immer wieder Missstände kompensieren. Allerdings gibt es zwischen diesen Expertenorganisationen deutliche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit, was auf ein häufig vernachlässigtes Feld in diesem Kontext hindeutet – nämlich Organisation und Führung.

Die Beiträge in dieser Ausgabe der OrganisationsEntwicklung nehmen die schwierigen Rahmenbedingungen der Arbeit in Krankenhäusern zum Ausgangspunkt, um anhand konkreter Fälle zu skizzieren, wie an der Zukunft von Organisationen des Gesundheitswesens gearbeitet wird. Hierbei fällt auf: Vielfach ist nicht das Problem das Problem, sondern die Art und Weise wie die Organisationen damit umgehen.