An einem Strang ziehen

Gestaltung einer integrierten Gesundheitsversorgung als gemeinschaftliche Strategiearbeit

Organisationsübergreifende Zusammenarbeit wird angesichts der demografischen Alterung und der Zunahme komplexer Bevölkerungsbedürfnisse immer bedeutsamer. Anhand eines Fallbeispiels für die Gestaltung einer integrierten Altersversorgung in einer schweizerischen Pionierregion zeigt sich, dass das Verständnis der integrierten Versorgung als gemeinschaftliche Strategiearbeit eine kontinuierliche Anpassung der Wertschöpfungsaktivitäten und der Governance zwischen den relevanten Organisationen an ein dynamisches institutionelles Umfeld ermöglicht.

«Die Strategiearbeit stützte sich nicht nur auf die Quantität, sondern auch auf die Qualität der Kommunikation zwischen den Akteuren auf allen Ebenen.»

In der integrierten Gesundheitsversorgung arbeiten Organisationen aus verschiedenen Sektoren des Gesundheits- und Sozialwesens zusammen, um Patienten*innen mit komplexen Bedürfnissen abgestimmt zu betreuen. Obwohl die zunehmende Relevanz der integrierten Versorgung heute unbestritten ist, bleibt ihre Gestaltung eine erhebliche praktische Herausforderung (Goodwin, 2019).

In der Literatur finden sich verschiedene Ansätze, um die Gestaltung organisationsübergreifender Kooperation zu erklären. Co-evolutionäre Ansätze gehen davon aus, dass sich die Zusammenarbeit eher ungeplant oder gar zufällig aus dem dynamischen Zusammenspiel verschiedener struktureller Merkmale ergibt. Dazu zählen die Strategien und Motive der Partnerorganisationen, die Wettbewerbsintensität oder das institutionelle Umfeld inklusive finanzieller Anreize (Koza & Lewin, 1998). Interventionistische Ansätze hingegen nehmen an, dass organisationsübergreifende Kooperation zielgerichtet umgesetzt werden kann, zum Beispiel wenn die Kooperationspartner alle Phasen eines Veränderungsprozesses durchlaufen (Kotter, 2012). Beide Ansätze werden den praktischen Herausforderungen aus unserer Sicht nur bedingt gerecht.

 

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Deckblatt OrganisationsEntwicklung
Aus Ausgabe Nr. 2/25: Kranke Häuser – Gesundheit besser organisieren

Der Umgang mit widersprüchlichen Anforderungen wie zwischen medizinischer Qualität und Wirtschaftlichkeit macht Krankenhäuser zu «permanently failing organizations», denen zukünftig massiv Fachkräfte fehlen werden, die aktuell immer wieder Missstände kompensieren. Allerdings gibt es zwischen diesen Expertenorganisationen deutliche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit, was auf ein häufig vernachlässigtes Feld in diesem Kontext hindeutet – nämlich Organisation und Führung.

Die Beiträge in dieser Ausgabe der OrganisationsEntwicklung nehmen die schwierigen Rahmenbedingungen der Arbeit in Krankenhäusern zum Ausgangspunkt, um anhand konkreter Fälle zu skizzieren, wie an der Zukunft von Organisationen des Gesundheitswesens gearbeitet wird. Hierbei fällt auf: Vielfach ist nicht das Problem das Problem, sondern die Art und Weise wie die Organisationen damit umgehen.

 

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