Das kleine ABC der Paradoxien

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Zugleich besteht ein Grundkonsens in Wissenschaft und Praxis, dass wir Kooperation verstärkt in den Blick nehmen und teilweise auch wieder neu lernen müssen, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Das nachfolgende ABC will dabei etwas Orientierung bieten, indem es wichtige Grundbegriffe und Erkenntnisse auf den Punkt bringt.

«Es braucht Stabilität, um Veränderungen zu ermöglichen. Umgekehrt braucht es Veränderung in der Organisation, um stabil zu bleiben.»

 

Ambidextrie
Organisationale Ambidextrie (Beidhändigkeit) bezeichnet die Fähigkeit von Organisationen, sowohl effizient als auch innovativ zu sein. Um den aktuellen und zukünftigen Umweltanforderungen zu begegnen, brauchen Organisationen einerseits Effizienzsteigerung der bestehenden Prozesse (Exploitation) und andererseits Innovationstätigkeit, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen (Exploration).

Beteiligungsparadoxon
Das Beteiligungsparadoxon beschreibt den Umstand, dass das Interesse und Engagement z. B. von Bürger*innen an einem Projekt zu Beginn oft recht gering ist, zu diesem Zeitpunkt aber die Möglichkeiten, auf ein Projekt Einfluss zu nehmen, hoch ist. In späteren Phasen nimmt dagegen die Möglichkeit der Einflussnahme ab (weil maßgebliche Entscheidungen getroffen sind), während die Beteiligten dann großes Interesse an der Beteiligung zeigen, (sie haben aber dann kaum mehr Einflussmöglichkeiten).

Catch-22
Catch-22 beschreibt eine Situation, in der die beabsichtigte Wirkung einer Handlung ihr Gegenteil bedeutet. Im Original von Joseph Heller geht es darum, dass sich Soldaten als geisteskrank erklären lassen, um freigestellt zu werden, wobei dies selbst als Akt der Geistesgesundheit angesehen wird. Ein catch 22 kennzeichnet damit eine Handlungssituation, in der sowohl die Handlung wie auch die Nicht-Handlung eine ungewollte Wirkung nach sich ziehen.

 

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Aus Ausgabe Nr. 1/23: UND & ODER – Paradoxien bewusst gestalten

Der Umgang mit Spannungen und Dilemmata ist laut OECD eine der wichtigen Kompetenzen, um die Zukunft zu gestalten. Tatsächlich bestimmen Gegensatzpaare wie Effizienz und Innovation, Stabilität und Wandel, Dezentralität und Zentralität oder kurz- und langfristige Anforderungen immer mehr unsere (Organisations-)Welt.

Paradoxien sind Teil des organisationalen Normalzustands, keine vorübergehende Betriebsstörung, die es zu beheben gilt. Sie treten auf, wenn Beteiligte versuchen, konkurrierenden Anforderungen gerecht zu werden. Gute Führung schärft ihren Blick und entwickelt die Fähigkeit, Paradoxien als interdependent, widersprüchlich und ständig vorhanden anzunehmen, statt sie zu ignorieren. Die aktuelle Ausgabe der ZOE liefert dazu spannende Einblicke und inspirierende Erkenntnisse.

 

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