Zwischen den Zeilen

Narrative Ansätze für die Organisationsentwicklung

Seit einigen Jahren beginnen narrative Ansätze in der Organisationsentwicklung, im Change Management, in der Strategie- und Kulturentwicklung sowie im Wissensmanagement Fuß zu fassen. Sie gehen dabei weit über das hinaus, was unter dem Stichwort «Storytelling» vor allem im Marketing Karriere gemacht hat: Es geht bei der Narrativen Organisationsentwicklung nicht vordergründig um das Storytelling, also das Erzählen von Geschichten. Ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger sind das Storylistening, also den Geschichten, die Mitarbeitende erzählen, zuzuhören, das Storydoing, das neue erzählenswerte Erlebnisse erzeugt, und die Story-Co-Creation, das gemeinsame Entwickeln tragfähiger Zukunfts- und Sinn-Narrative.

«Die narrativen Methoden, die den Weg zu einer narrativen intelligenten Organisation ebnen, gehen weit über das hinaus, was man unter Storytelling versteht.»

 

Grundsätzlich geht der narrative Ansatz von der Erkenntnis aus, dass Menschen ihr Erleben und ihre Erfahrungen in narrativen Strukturen denken und speichern und damit auch Identitäten, Werte, Sinn und Wissen narrativ codiert sind. Narrative Strukturen bauen sich aus den Elementen auf, die schon Aristoteles als die Grundbestandteile jedes «Mythos» (Geschichte) bezeichnet hat: Einem Anfang, einer Mitte, in der eine Transformation geschieht, und einem Ende.
In Organisationen, also sozialen Systemen, in denen Menschen kooperieren und in denen Entscheidungen getroffen werden, sind narrative Strukturen nahezu ubiquitär: Menschen erzählen sich und anderen ihr Unternehmen und konstruieren damit Sinn, Werte, Wissen und Kultur des Unternehmens. Dieser narrative Prozess der «Organisationserzeugung» geschieht immer – egal, ob das dem Management bewusst ist oder nicht, oder ob es ihm gefällt, was da erzählt wird, oder nicht. Nicht selten bleibt dieser Prozess unter der Oberfläche der «offiziellen» Entscheidungen und Kommunikationen einer Organisation verborgen, bestimmt jedoch diese Entscheidungen und Kommunikationen implizit erheblich mit.

 

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