KI ist ein Sammelbegriff für verschiedene Methoden und Anwendungen, die es Maschinen ermöglichen, aus Daten zu lernen, zu verstehen und zu handeln. KI kann dabei viele Aufgaben erledigen, die bisher von Menschen durchgeführt wurden – und das oft schneller, genauer und kostengünstiger. Dabei kann die KI Routineaufgaben übernehmen, die den Arbeitsalltag vereinfachen, oder zum Beispiel Prozesse über Anwendungen hinweg automatisieren. Beispielsweise beschreibt der Job-Futoromat des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit – ein webbasiertes Tool unter https://job-futuromat.iab.de –, dass 25 Prozent der Tätigkeiten von Unternehmensberater*innen schon heute aufgrund von digitalen Technologien automatisierbar sind.
Was kann generative KI?
Generative KI unterscheidet sich von herkömmlicher KI durch die Fähigkeit, neue Inhalte zu erstellen (generieren). Während herkömmliche KI-Modelle auf die Analyse und Interpretation vorgegebener Datenmengen beschränkt sind, kann generative KI eigenständige Ideen, Designs, Texte oder Lösungen hervorbringen, die auf bestehenden Daten basieren, aber eben darüber hinausgehen. Diese Fähigkeit ermöglicht die Entwicklung von innovativen Ideen und Lösungsansätzen und macht generative KI zu einem bedeutsamen Einflussfaktor auf Beratungsarbeit in Organisationen. Wenn wir in diesem Kontext also von KI sprechen, beziehen wir uns in erster Linie auf generative KI.
Beispiele für den Einsatz von KI im Organisationsberatungskontext:
• Organisations- und Kulturdiagnose: Qualitative Daten aus Interviews oder Umfragen können von KI in kürzester Zeit transkribiert, kodiert, kategorisiert, visualisiert und miteinander in Bezug gesetzt werden. Dies erleichtert die Verarbeitung von großen und qualitativen Datenmengen in kurzer Zeit und die Anwendung auf diagnostische Prozesse. Zudem eröffnet KI die Möglichkeit, Primär- sowie Sekundärdaten für die Diagnose zu nutzen.
• Recherche und Zusammenfassung von Themen: KI kann aus großen Datenmengen lernen und komplexe Muster erkennen, um innovative Lösungen sowie kreative Ideen zu generieren, die menschliche Entscheidungsprozesse übertreffen können (bspw. die zentralen Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen über die vergangenen zehn Jahre). Dadurch ist es möglich, sich schnell einen differenzierten Überblick über relevante Themenfelder zu verschaffen sowie kollektive Handlungsmuster einer Organisation zu identifizieren.
• Konzeption und Design von Interventionen: Bei der Konzeption von Beratungsinterventionen aber auch Workshops oder Trainingsmaßnahmen lassen sich über KI konkrete Abläufe oder Vorgehensmodelle generieren, die zur Anregung genutzt und weiter adaptiert werden können.
• Moderation und Dokumentation: Mit den Möglichkeiten von KI lassen sich Beiträge von Diskussionsteilnehmenden erfassen, verarbeiten und verfügbar machen. Dadurch können die Stimmen vieler Teilnehmender nicht nur sichtbar, sondern auch schnell zusammengefasst und strukturiert werden. Fotoprotokolle lassen sich anhand von KI nicht nur auslesen, sondern auch inhaltlich analysieren, so dass in Kürze die essenziellen Kernbotschaften daraus abgeleitet werden können.
• Coaching: KI-Systeme sind in der Lage, Daten über eine Person zu sammeln und zu analysieren, um ein besseres Verständnis ihrer Persönlichkeit, ihrer Stärken und Schwächen zu erlangen. KI kann Persönlichkeitsprofile erstellen, Verhaltensmuster erkennen, Feedback zu Fragestellungen geben und individuelle Lernpfade anbieten. Auf dieser Grundlage kann das System personalisiertes Feedback und maßgeschneiderte Lernpläne bereitstellen, um die persönliche und berufliche Entwicklung zu fördern (siehe zum Thema Coaching und KI auch das Gespräch mit Nicky Terblanche in dieser Ausgabe).
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