Nr. 4 vom 02.10.2025

Schwerpunkt: Ticktack

In dieser Ausgabe der OrganisationsEntwicklung widmen wir uns einem Thema, das im Alltag organisationaler Veränderung oft wie selbstverständlich mitschwingt, aber selten selbst ins Zentrum rückt: der Zeit. Sie ist eine der fundamentalen Kategorien menschlichen Denkens, doch ihr Verständnis und ihre Wahrnehmung variieren stark zwischen (Organisations-)Kulturen.

Die Beiträge dieser Ausgabe laden Sie ein, einen Schritt zurück zu treten und sich auf den Rhythmus einzulassen, den jedes Thema, jede These mit sich bringt. Und dabei vielleicht den eigenen Takt neu zu justieren.

Eine Auswahl der Themen:

  • Zeitparadoxien im Change Management: Die Dynamiken unterschiedlicher Zeitwahrnehmungen
  • «Wann geht’s denn endlich los!?» Ungeduld in Veränderungsprozessen
  • Das Potenzial des Moments: Presencing und die Illusion der Bedeutungslosigkeit
  • Im Gehen lernen: Warum Kulturwandel vor allem Zeit braucht
  • Jenseits der Change-Kurve: Emotionen folgen keinem Phasenplan

Taktvoll

Taktvoll. Ein Wort, das nachhallt – wie ein feines Metronom, das nicht nur misst, sondern Bedeutung verleiht. Und genau darum geht es uns in dieser Ausgabe. Wir widmen uns einem Thema, das im Alltag organisationaler Veränderung oft wie selbstverständlich mitschwingt, aber selten selbst ins Zentrum rückt: der Zeit.

Veränderung braucht Zeit – aber welche genau? Mal scheint sie zu drängen, mal dehnt sie sich unerträglich, mal verpufft sie und dann sitzt sie wieder verkleidet als Geschichte mit am Tisch. Trotz aller Begehrlichkeit, Change folgt keinem Plan, der sich bequem in Phasenmodellen abbilden ließe. Vielmehr verläuft er in Rhythmen, Wendepunkten, Zwischenzeiten – geprägt von Ungleichzeitigkeiten, die Organisationen nicht nur fordern, sondern auch formen.

So widmet sich in diesem Heft unter anderem Frank von der Reith den Paradoxien des Tempos, die Veränderung begleiten, Heiko Kleve der Transgenerationalität von Familienunternehmen und Sebastian Kunert mit Stephan Bedenk der ständig präsenten Ungeduld im Change, während Andrea Capol die Frage stellt, wie Sinn und Zeit in Organisationen miteinander verwoben sind. Otto Scharmer richtet den Blick auf das Potenzial des Moments – und spricht von der Illusion der Insignifikanz als Herausforderung unserer Zeit. Und nicht zuletzt erinnert der Beitrag von Jonas Geißler und Hans Rusinek daran, dass manches Ziel nur erreichbar ist, wenn man sich Zeit lässt. Langsamkeit als Strategie – ein Gedanke, der heute beinahe subversiv wirkt.

Auch außerhalb des Schwerpunktthemas spannt sich ein weiter Bogen: von der Sehnsucht nach Klarheit im Umgang mit Phasenmodellen (Christina Grubendorfer), über Post-Merger-Integration als zweite Welle des Wandels (Jens Müller-Oerlinghausen und Arndt Fittkau), bis hin zur Kunst, globale Führungsentwicklung lokal zu verankern (Johannes Köpl). Und wer wissen möchte, wie Zukunft erzählt werden kann, findet im Beitrag zum Futures Storytelling von Katharina Böhnke einen inspirierenden Zugang.

Diese Ausgabe der OrganisationsEntwicklung will eine Einladung sein, einen Schritt zurückzugehen und innezuhalten. Sich auf den Rhythmus einzulassen, den jedes Thema, jeder Beitrag, jede These mitbringt. Und vielleicht den eigenen Takt neu zu justieren. Denn eines ist sicher: Auch im Change ist Zeit nie nur das, was verstreicht. Sie ist das, was entsteht – wenn wir ihr Bedeutung geben.

Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre. Und die richtige Zeit, sie zu genießen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

  • Tipps & Trends
  • Jeden Freitag
  • Insights & Impulse
Jetzt anmelden!