Rituale und Meilensteine

Übergänge bewusst gestalten

Organisationale Übergänge sollten bewusst gestaltet und inszeniert werden. Dabei kann man sich an den Kriterien von Übergangsritualen orientieren, wie sie in jeder Gesellschaft bei entscheidenden Übergängen im Leben existieren. Gemeinsam ist diesen Veranstaltungen, dass sie eine kulturgestaltende und für die Beteiligten sinnstiftende und orientierende Funktion haben. Sie (re-)inszenieren den kulturellen Rahmen, sind eine feierliche Besonderheit im Alltag, wirken gemeinschaftsbildend und stabilisierend auf dem Weg in die neue Lebensphase.

«Die Anerkennung von erreichten Zielen und das Feiern von Fortschritten können die Moral stärken und eine positive Einstellung zum Wandel fördern…»

 

ZOE: Mit welchen Interventionen kann man organisationale Übergänge wirksam gestalten?
Schwinge: Vorweg ist zu sagen, dass organisationale Übergänge bewusst gestaltet und inszeniert werden sollten. Hier kann man sich gut an den Kriterien von Übergangsritualen orientieren, wie sie in jeder Gesellschaft bei entscheidenden Übergängen im Leben existieren. In unserer modernen, westlichen Gesellschaft sind dies beispielsweise Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen aber auch Rituale wie Abi-Feiern oder Abi-Streiche. Gemeinsam ist diesen Veranstaltungen, dass sie eine kulturgestaltende und für die Beteiligten sinnstiftende und orientierende Funktion haben. Sie (re-)inszenieren den kulturellen Rahmen, sind eine feierliche Besonderheit im Alltag, wirken gemeinschaftsbildend und stabilisierend auf dem Weg in die neue Lebensphase. Dabei erfolgt die Ritualerfahrung weniger über die Ratio, sondern über alle Sinne und hat damit gezielt emotionale und körperlich spürbare Komponenten. So wird der Übergang für alle Beteiligten markiert und bekommt Bedeutung. Interventionen mit Ritualcharakter erhöhen unserer Erfahrung nach die Wirksamkeit organisationaler Übergänge maßgeblich.
Es ist gut bekannt, dass die Ergebnisse eines Change-Prozesses nicht einfach nur verkündet werden können. Menschen brauchen auch im beruflichen Kontext klare Markierungen, um Veränderungen zu internalisieren.

 

Zum gesamten Artikel…

Weiterlesen?

Für alle, die das Morgen schon heute denken.

* Testen Sie uns jetzt 4 Wochen kostenlos und unverbindlich –
mit Zugriff auf diesen und viele weitere Artikel und Ausgaben.


Sie sind Abonnent, aber haben noch keinen kein Login? Hier registrieren mit Ihrem Abocode und vollen Zugriff auf diesen und viele weitere Artikel erhalten.

 


Aus Ausgabe Nr. 4/24: Im Dazwischen – Übergänge wirksam gestalten

Restrukturierungen, Kulturwandel oder neue Arbeitsformen erzeugen in Organisationen Unsicherheit und Phasen des Stillstands. Übergangsphasen wie diese erfordern gezielte Interventionen, um Orientierung zu geben und die transformative Kraft des Wandels zu nutzen. Die aktuelle Ausgabe der ZOE beleuchtet unter anderem, wie das «Vorausfürchten» reduziert, Unsicherheit kognitiv bewältigt und Übergänge durch Rituale oder visuelle Konzepte unterstützt werden. Die Artikel stellen vielfältige Ansätze in den Mittelpunkt: Von der neurobiologischen Betrachtung des Umgangs mit Stress in Veränderungsphasen bis hin zu verhaltensökonomischen Einsichten in Übergangszeiten. Methoden wie die Engpasstheorie bieten praxisnahe Ansätze, um komplexe Veränderungsprozesse erfolgreich zu navigieren.

Diese Ausgabe der ZOE liefert wertvolle Anregungen, die Veränderungsprozesse in Organisationen zu begleiten und aktiv gestalten zu können.

 

Jetzt zum Newsletter anmelden!

  • Tipps & Trends
  • Jeden Freitag
  • Insights & Impulse
Jetzt anmelden!