Haltung macht Identität

Haltungsmodelle als Grundlage erfolgreichen Storytellings

Unsere Haltung ist wie das Wasser, in dem unsere Gedanken schwimmen, und die meiste Zeit sind wir uns ihrer subjektiven Natur nicht bewusst. Jede Haltung hat ihre konstruktivistische Art, die eigene Erfahrung zu ordnen und zu erzählen, und sie hat eine Affinität zu einer bestimmten Art, die Wirklichkeit zu erzählen. Der Beitrag illustriert die Arbeit mit Haltungsmodellen am Beispiel einer Kulturexpedition.

«Es gibt unzählige Haltungen, aus denen heraus Geschichten erzählt werden können. Die Haltung bestimmt, wie komplex Inhalte konstruiert werden.»

 

Erweiterung der Haltung bedeutet Erweiterung des Sprachraums
In einer großen Kulturexpedition bei einem Automobilzulieferer haben wir über 600 Führungskräfte begleitet. Jeden Monat gab es Impulse für persönliches Wachstum wie Achtsamkeit, Neuroplastizität, Haltungserweiterung, persönliche Ziele und auch Storytelling. Das Thema Storytelling stieß dort zunächst auf großes Unverständnis, weil es eher mit Unsachlichkeit und Übertreibung assoziiert wurde. Es würde wenig zu den Geschichten passen, die Führungskräfte für sich und die Welt nutzen. Es wurden Anpassungsgeschichten bevorzugt, die mit einer Sprache der Mathematik und der Zahlen operieren. Aber diese nüchterne, vermeintlich «rationale» Sprache schließt viele Wahrnehmungen aus. Sie ist präziser im Vergleich zu den früheren irrationalen, dualistischen Denkweisen, aber unvollständig im Vergleich zu dem, was dort an Sprachräumen möglich wäre. Bleiben wir im Raum einer rationalen Erzählung, dann wäre es so, als würden wir das Buch des Lebens lesen, aber immer wieder die Seiten überblättern, die von Gefühlen oder inneren Eindrücken handeln, und uns dann wundern, dass die Lektüre nicht besonders erfüllend war.

Das Modell der Haltungen kann dabei helfen, nicht nur über etwas zu reden, sondern auch Möglichkeiten zu entdecken, anders über etwas zu reden und zu reflektieren.

 

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Aus Ausgabe Nr. 2/23: Es wird einmal… – Narrative prägen den Wandel

Geschichten wirken. Sie haben eine eigenartige Magie. Egal, ob Drama oder Tragödie: Auf der Hinterbühne der Organisation erzählen sie sich wie von selbst und steuern so täglich das Verhalten. Besonders relevant wird das, wenn es darum geht, die Dinge anders anzugehen als bisher. Denn Organisationskulturen bestehen aus vielfältigen Erzählungen. In ihnen ist kollektive Erfahrung gespeichert. Dazu gehören auch die Geschichten des Wandels der Vergangenheit. Je nachdem, ob das Tellerwäscher-zum-Millionär-Stories sind, Geschichten über Entmündigung oder Befreiung, über Mut oder Verzagen, können sie unser Herz für die Veränderung öffnen – oder verschließen.

In dieser Ausgabe der OrganisationsEntwicklung schauen wir genauer hin, warum Geschichten ein so bedeutsames Thema für die Organisationsentwicklung sind und wie man die Erzählung der Organisation ganz neu schreiben kann.

 

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