«Vertraulichkeit, Zeitfenster für Reflexion und das Bewusstsein, dass eine Trennung nicht automatisch das Ende des Unternehmens bedeutet, sind zentrale Elemente.»
ZOE: Was bedeutet ein Liebes-Aus für gemeinsam als Paar gegründete Familienunternehmen?
Zenner: Ein Liebes-Aus im unternehmerischen Kontext ist eine hochexplosive Gemengelage. Wo andere Paare getrennte Wege gehen, müssen Unternehmerpaare oft weiter kooperieren – zumindest übergangsweise. Das führt zu enormem emotionalem Druck. Die Trennung tangiert nicht nur die Beziehung, sondern auch das Kapital, das Lebenswerk, das Vertrauensverhältnis zu Mitarbeitenden und Geschäftspartnern. Wenn keine Vorkehrungen getroffen wurden, kann das Ganze in eine unternehmerische Existenzkrise münden. Die Konflikte wirken dabei wie Sprengstoff: Sie gefährden nicht nur die Stabilität des Unternehmens, sondern auch die Altersvorsorge, die Beschäftigungssicherheit und die Weitergabe an die nächste Generation. Gerade im Mittelstand, wo Entscheidungen oft informell und persönlich geprägt sind, können emotionale Spannungen schnell operative Konsequenzen haben. Im schlimmsten Fall droht der Verlust der geschäftlichen Basis, auf der Familie, Identität und Vermögen aufgebaut wurden.
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