Nr. 3 vom 04.07.2025

Schwerpunkt: Familienbande

Familienunternehmen balancieren jeden Tag unternehmerische, familiäre und persönliche Herausforderungen. In dieser Ausgabe der OrganisationsEntwicklung spüren wir diesen besonderen Unternehmen nach, um besser zu verstehen, wie sie Transformationen meistern.

Es ist erstaunlich, wie idealtypisch Familienunternehmen die Schlüsselprinzipien der Organisationsentwicklung spiegeln: Etwa das Mitdenken von kulturellen- und Machtdynamiken, die Relevanz von Eignerschaft am Wandel, aber auch die Notwendigkeit eines dialogischen, manchmal zähen Aushandelns von Zielen in unterschiedlichen Formaten. Familienunternehmen bieten eine Fülle von Lernfeldern für Organisationsentwicklung und Change Management.

Eine Auswahl der Themen:

  • Tradition trifft Transformation: Wie Familienunternehmen Wandel meistern
  • Die Macht der Eigner: Familienunternehmen in der soziologischen Forschung
  • Diskretion und Fingerspitzengefühl: Executive Search für Familienunternehmen
  • 3 Welten – 3 Rollen: Reflexion für Unternehmerfamilien
  • Hogwarts lässt grüßen: Kulturentwicklung mit Gamification bei flaconi

Familienangelegenheiten

Mal ehrlich: Würden Sie mit Ihren Eltern ein Start-up gründen? Oder – sofern vorhanden – mit einem Ihrer Geschwister? Für viele ist das eine seltsame Vorstellung. Und trotzdem arbeiten heute allein in Deutschland in etwa zwei Millionen Unternehmen Familienmitglieder in unterschiedlichen Konstellationen erfolgreich zusammen. Sie balancieren jeden Tag unternehmerische, familiäre und persönliche Herausforderungen. Den Traditionsunternehmen darunter gelingt es zum Teil seit Jahrhunderten, sich immer wieder erfolgreich an den Wandel der Zeit anzupassen.

In dieser Ausgabe der OrganisationsEntwicklung spüren wir Familienunternehmen nach, um besser zu verstehen, wie sie Transformationen meistern. Jörg Büechl eröffnet den Schwerpunkt mit der Frage, was den Wandel in Familienunternehmen so voraussetzungsvoll macht. Im Gespräch mit Jens Beckert erfahren wir, warum Familienunternehmen eigentlich so spannende Forschungsgegenstände der Soziologie sind. Dustin Brodda, Andreas Hermwille und Stefan Kühl machen einen konkreten Vorschlag, wie Familienunternehmen aus systemischer Perspektive verstanden werden können. Und natürlich muss auch die Rollenfrage beleuchtet werden: Heiko Kleve beschreibt eindrucksvoll, wie mühsam das Rollenmanagement für die Betreffenden oft im Alltag ist. Schließlich schauen wir auf die Beteiligten: Nachfolgeprozesse, Executive Search, aber auch Trennungen in der Familie wollen gut gestaltet sein. Es ist erstaunlich, wie idealtypisch Familienunternehmen die Schlüsselprinzipien der Organisationsentwicklung spiegeln: Etwa das Mitdenken von kulturellen- und Machtdynamiken, die Relevanz von Eignerschaft am Wandel, aber eben auch die Notwendigkeit eines dialogischen, manchmal zähen Aushandelns von Zielen in unterschiedlichen Formaten. Familienunternehmen bieten eine Fülle von Lernfeldern für Organisationsentwicklung und Change Management.

Viele Familienunternehmen haben ein schwieriges Verhältnis zur Öffentlichkeit. Das liegt auch in der besonderen Rollenkonstellation begründet, die sie ihren Eignern zumuten. Für die öffentlichen Medien werden die Unternehmen vor allem dann interessant, wenn die Familiendynamik die Unternehmerrollen durchbricht. Dann zeigt sich hinter der professionellen Fassade das nur Allzumenschliche der Familie und liefert höchstes Identifikationspotenzial. Erwarten Sie also bitte keine Skandale in dieser Ausgabe der OrganisationsEntwicklung – wir bleiben unserer Rolle treu. Stattdessen finden Sie auch in diesem Heft wieder vielfältige Beiträge aus der Welt der Transformation: Wunderbare Praxisfälle, spannende Konzepte, hilfreiche Tools und inspirierende Theorien.

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