Höchste Ansprüche

Erfahrungen mit der Digitalisierung im Universitätskrankenhaus

Als erstes Klinikum Europas hat das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bereits 2009 flächendeckend eine elektronische Patientenakte eingeführt. Seit vielen Jahren übernimmt ein fahrerloses Transportsystem unterirdisch die Warenversorgung im Klinikum, im OP werden regelhaft roboter-assistierte OP-Systeme eingesetzt, und das UKE unterstützt international Kolleg*innen per Telemedizin bei komplexen Eingriffen. ZOE-Redakteur Thomas Schumacher hat mit dem Ärztlichen Direktor und CEO Christian Gerloff sowie dem CIO Marco Siebener und der Clinical Solution Architektin Hacer Gencay über Herausforderungen und Perspektiven der Digitalisierung in einem Universitätskrankenhaus gesprochen und wie diese auf Seiten des Change Managements und der Organisationsentwicklung begleitet werden kann.

«Man erwartet, dass alle Informationen immer parat sind. Es gibt keine Entschuldigung mehr dafür, etwas nicht zu wissen. Das steigert die Komplexität für die Mediziner*innen.»  

Prof. Dr. Christian Gerloff

 

ZOE: Was sind denn aus Ihrer Sicht charakteristische Beispiele für die digitale Entwicklung im Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf?

Siebener: Unsere Digitalisierungsreise begann nicht erst vor kurzem, sondern ist Teil einer langfristigen Strategie, die das UKE schon seit vielen Jahren verfolgt. Eine bedeutende Errungenschaft, die heute noch von großer Relevanz ist, ist die elektronische Patientenakte, die wir seit 2008 konsequent entwickelt haben. Das Besondere daran ist aus meiner Sicht die durchgängige und sehr konsequente Digitalisierung. Wir achten auf jedes Detail und denken die Prozesse wirklich von Anfang bis Ende durch. Unser Ziel ist es nicht, eine App zu entwickeln, nur weil sie gut vermarktbar ist oder schöne Geschichten erzählt. Es muss immer ein konkreter Mehrwert für die Patientenversorgung dahinterstehen. Viele Lösungen, die wir prüfen, bieten diesen Mehrwert nicht, weil sie an anderer Stelle Nachteile mit sich bringen.

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Deckblatt OrganisationsEntwicklung
Aus Ausgabe Nr. 2/25: Kranke Häuser – Gesundheit besser organisieren

Der Umgang mit widersprüchlichen Anforderungen wie zwischen medizinischer Qualität und Wirtschaftlichkeit macht Krankenhäuser zu «permanently failing organizations», denen zukünftig massiv Fachkräfte fehlen werden, die aktuell immer wieder Missstände kompensieren. Allerdings gibt es zwischen diesen Expertenorganisationen deutliche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit, was auf ein häufig vernachlässigtes Feld in diesem Kontext hindeutet – nämlich Organisation und Führung.

Die Beiträge in dieser Ausgabe der OrganisationsEntwicklung nehmen die schwierigen Rahmenbedingungen der Arbeit in Krankenhäusern zum Ausgangspunkt, um anhand konkreter Fälle zu skizzieren, wie an der Zukunft von Organisationen des Gesundheitswesens gearbeitet wird. Hierbei fällt auf: Vielfach ist nicht das Problem das Problem, sondern die Art und Weise wie die Organisationen damit umgehen.